1708 brannte fast das ganze Dorf ab. Der Blitz schlug in den „ Herrschaftshof“ ein und dann entstand ein regelrechter Feuersturm. „Das Feuer griff mit ungeheurer Schnelligkeit um sich und zerstörte in der Zeit von drei Stunden 46 Häuser und 40 Scheunen. Eine Magd verbrannte am Herrschaftshof. -laut Chronik.
1709 wurden neue Scheunen und Ställe am Herrschaftshof errichtet und 1710 der Grundstein für ein neues Schloß gesetzt. Schon 1711 war das Schloß fertig und wurde nun zu einem der Mittelpunkte der Grafschaft Beichlingen. Im Rentamt wurde das Patrimonialgericht der Grafen von Werthem eingerichtet. Es war vorher in Beichlingen und in Wiehe.
Die hohen Herrschaften und ihre Richter schämten sich für die alte Kirche nahe dem Schloß. Dort stand bis um 1995 dann das Gasthaus „ Zum Goldenen Strauß“.
Am anderen Ende des Dorfes war noch eine alte Wehrkirche, die man für einen Neubau/ Umbau erkor. ( Siehe St. Georgskirche)
Als nun 1730 die neue Kirche fertig war, brauchte man drei Glocken. Leider gibt die Chronik über die Herkunft der Glocken keine oder wenig Auskunft.
Ältere Bürger erzählten, dass ein Schweinehirte mit seinen Tieren in der Wüstung Wallendorf war, und die Tiere dort eine Glocke freiwühlten. Diese wäre dann in die Großneuhausener Kirche gekommen. Welche Kirche von den beiden bekannten, ist ungeklärt. 1729 wurde die alte Kirche nahe dem Trebsschen Gut (heute Querstraße- Farn. K.Kotzott) abgerissen und das verwertbare Baumaterial zum Bau der heutigen Kirche verwendet. Leider wird über die Bergung der Glocken nichts in den Quellen berichtet.
Die „Alte Glocke“ wurde laut Inschrift 1383 von Magister Koppe gegossen. Wallendorf wurde um 1430/50 wüst. Ob die Kirche oder die Klostereinsiedelei länger bestanden geht aus den Quellen nicht hervor.
Die „Große Glocke“ stammte aus dem Jahre 1634 aus der Glockengießerei Hieronymus und Melchior Mehring in Erfurt.
Die „Kleine Glocke“ stammte aus der Glockengießerei der Gebrüder Ulrich in Apolda und wurde 1770 gegossen.
Im Ersten Weltkrieg wurden nur die Orgelpfeifen aus dem Prospekt der Orgel für die Rüstung eingezogen. Alle Glocken blieben uns erhalten.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Große- und Kleine Glocke zu Rüstungszwecken vom Turm geholt und sollten eingeschmolzen werden. Nach dem Kriege wurden auf dem „Glockenfriedhof“ in Hamburg die Große Glocke von 1634 wiedergefunden und wieder in den Turm gebracht. Die Kleine Glocke wurde leider zu Munition des Krieges. Um 1955 wurde für sie eine Stahlglocke aus DDR Produktion in den Turm gehoben.