25 Jahre Restaurierung der St. Georgkirche Großneuhausen

Kuratorium

St. Georgskirche Großneuhausen

25 Jahre Restaurierung der St. Georgkirche Großneuhausen

Am 3O.Mai feiert die Kirchgemeinde mit einem kleinen Kirchplatzfest zusammen mit dem Kuratorium die Sanierung der St. Georgskirche Großneuhausen.
25 Jahre bemüht sich nun schon unser Dorf die herrliche Rokokoschlosskirche zu retten. Hausschwamm, Holzwurmbefall, Baufehler der Vergangenheit und ein über viele Jahrzehnte angelaufener Sanierungsstau erzeugten ein trauriges Bild, kaum einer glaubte an eine Rettung des Gotteshauses.
Mit den politischen Veränderungen im geteilten Deutschland keimte jedoch auch hier eine neue Hoffnung. Angeschoben durch den Kirchenältesten Helmut Güttel und den ehemaligen Pfarrer Hartmut Lösch mit Bittschriften an den Bundeskanzler Helmut Kohl konnte mit 1 Million „Westmark“ die Rettung angegangen werden. Mauerring- und Zuganker, Dachstuhlsanierung und neue Schiefereindeckung retteten die äußere Hülle des Kirchenschiffes.
Doch damit waren die finanziellen Mittel aufgebraucht und das Innere ein Hohlkörper, der uns nun noch trauriger stimmte. Irgendein Schutzengel schickte uns die

„Old Tabler Darmstadt“, die ein Objekt für ihre Mitglieder suchten, um einen Beitrag für die Deutsche Einheit zu leisten. Mit deren Rat und Tat sowie finanziellen Hilfen konnten wir das Kircheninnere angehen. Die Stiftung „Deutscher Denkmalschutz Bonn“ gehörte zwischenzeitlich auch zu unseren Verbündeten. Weit über 1 Million weitere „ D-Mark“ haben uns Sponsoren aus Ost und West der neuen Bundesrepublik gespendet und Fördermittel, Lottomittel, Kollekte sowie Geldspenden unserer Mitbürger machten es möglich, dass das Tonnengewölbe, die Stuckdecke, die Emporen, der Altar, die Orgel, die Altarschranke restauriert und wieder aufgebaut werden konnten. Die restaurierte Thielemann Orgel kostete allein 300000 Euro. Zwischenzeitlich verlegten wir in den letzten Jahren Teile des Klinkerfußbodens neu. Die Bankpodeste und die Kirchenbänke sind ebenfalls wieder eingebaut. Die drei Kirchenbankfrontbilder wurden restauriert und eine der Kirchenbänke als Probestück malerisch restauriert. Dies kostete wieder knapp 20000 Euro. Nun wissen wir, dass die Restaurierung der „ Weiberstühle“ pro Bank 2500 Euro kosten wird. Und von diesen haben wir viele! Doch warum ist St. Georg so prächtig und damit so teuer? St. Georg war keine einfache lutherische Dorfkirche. Es war eine Schlosskirche der Grafen von Beichlingen, die bis 1806 die Kaiserlichen Erbkammertürhüter waren und an den Höfen in Wien, Berlin und Dresden zum Teil hohe Staatsämter bekleideten. Gäste der Herrschaften sollten den Prunk z.B. von Wien nicht missen und die Herrschaften wollten auch etwas prahlen. Bezahlt hat die bäuerliche Bevölkerung, gestern wie heute. Wir können stolz sein auf die Leistung der letzten 25 Jahre. Durch das Engagement unserer Mitbürger ist eine der schönsten Rokokodorfkirchen Thüringens wieder nutzbar und ein Zeugnis gelebter deutscher Einheit. Wir danken allen Sponsoren, Helfern, Künstlern, unserer Architektin Frau Kaleta, den Restauratoren Ritschel und Matz, der Stiftung DSD Bonn, den Old Tablem Darmstadt, Politikern von Land und Bund, der Sparkassenkulturstiftung, den Gemeinderäten der politischen Gemeinde, den vielen geschickten Handwerkern und allen, die sich über jeden Fortschritt freuten.

Wir haben noch viel zu tun und brauchen weiterhin Euere Mithilfe!

Danke im Namen des Kuratoriums und des Kirchgemeinderates Günther Kilian

Großneuhausen, Mai 2015-05-18